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Es braucht eine nationale KI-Strategie für die Arbeitswelt – jetzt!

Künstliche Intelligenz verändert unsere Berufe rasant – in manchen Fällen kann sie uns sogar ersetzen. Die Frage ist: Wer trägt die Verantwortung dafür, dass Angestellte rechtzeitig neue Kompetenzen erwerben können, bevor ihr Job verschwindet? 

Diese Frage hat unser Beirat Dominik Blunschy bereits vor einem Jahr in seinem Vorstoss (24.4522) gestellt: Der Bundesrat wurde darin aufgefordert, darzulegen, wie die KI-Kompetenzen von Arbeitnehmenden mit arbeitsnahen Massnahmen gefördert werden können. Mit dem Argument, dass in Bildungsthemen jeder und jede für sich selbst verantwortlich ist, hat der Bundesrat den Vorstoss abgelehnt. Dies, obwohl er sich im Ziel 5 der aktuellen Legislaturplanung sowie in den Zielen 3 und 4 der BFI-Botschaft vorgenommen hat, beim Bildungsthema Digitalisierung eine koordinierende und unterstützende Rolle wahrzunehmen. Der Bundesrat nimmt sich hier aus seiner Verantwortung.

Dies findet auch die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N). Sie hat die Kommissionsmotion 25.4414 beschlossen: Der Bundesrat soll – gemeinsam mit Kantonen, Sozialpartnern sowie Akteuren der Berufs-, Weiter- und Erwachsenenbildung – eine umfassende nationale Strategie vorlegen. Erwerbstätige sollen bei grossen technologischen, wirtschaftlichen oder regulatorischen Umbrüchen präventiv weitergebildet oder umgeschult werden, bevor ihre Stellen massiv verändert oder verdrängt werden. 

Eine solche Strategie ist dringend nötig, denn unsere Umfrage von 2024 zeigt:  

  • 80% der Berufsleute in Wissens- und Dienstleistungsberufen wünschen sich mehr Wissen und Kompetenzen zu KI.  
  • 77% der Unternehmen haben keine KI-Strategie.
  • In vielen Betrieben fehlen klare Leitlinien und passende Weiterbildungsangebote. 

Nun ist das Parlament am Zug: Wenn es die Forderung der Kommission unterstützt, muss sich der Bundesrat seiner Verantwortung stellen. Besser eine reichlich späte Strategie, als einfach auf gut Glück zu navigieren.  

«die plattform» unterstützt deshalb die Kommissionsmotion der WBK-N ausdrücklich – KI verlangt nach einer nationalen Strategie, nicht nach Pflästerlipolitik.    

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